Sport-Spaß in der Multisportanlage der Kinderheilstätte Nordkirchen

Sport-Spaß in der Multisportanlage der Kinderheilstätte Nordkirchen

Im Oktober 2019 wurde die Multisportanlage der Kinderheilstätte Nordkirchen mit Unterstützung der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung fertiggestellt und eingeweiht. Doch dann kam die Corona-Pandemie und brachte das inklusive Konzept des Sportplatzes zu einem vorläufigen Stillstand.

Inklusion ist sowohl ein wichtiges Ziel der Kinderheilstätte Nordkirchen allgemein, als auch der Multisportanlage: Denn hier können Sportbegeisterte aus dem Ort zusammen mit den Kindern, die in der Kinderheilstätte leben und lernen, gemeinsam Sport treiben und sich spielerisch begegnen. Durch die Lage zwischen der Einrichtung der Kinderheilstätte und der Maximilian-Kolbe-Schule können Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam Sport machen und miteinander in Kontakt kommen.

Gemäß dem Leitsatz „Leben und lernen“ wurde die Sportanlage so konzipiert, dass sie sehr vielseitig genutzt werden kann: Der Sportplatz ist mit Fußballtoren und Basketballkörben sowie einem Volleyball-Netz ausgestattet, der Belag ist aus einem speziellen, federnden Material, das sowohl für eine gesunde Bewegung für den Sport mit Sportschuhen, aber auch sehr gut für Rollstuhlfahrer oder Inline-Skates geeignet ist. Ideale Voraussetzungen also, die Anlage vielseitig zu nutzen und zu einem Ort der Begegnung werden zu lassen. Die Kosten für die Anlage beliefen sich auf etwa 100.000 Euro, das Geld wurde durch verschiedene Spender und Förderungen von Stiftungen aufgebracht – unter anderem auch von der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung.

Allerdings wird die Multisportanlage, nachdem sie kurzzeitig während der Corona-Pandemie und des Lock-Downs vollständig geschlossen war, nun vorerst nur für die Kinder der Kinderheilstätte geöffnet sein, damit sich die Kinder in sicherer Umgebung sportlich betätigen können. Für Außenstehende wird die Anlage voraussichtlich noch über die Sommerferien gesperrt bleiben.

Multisportanlage der Kinderheilstätte Nordkirchen

In der Kinderheilstätte bemüht man sich nach den starken Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mittlerweile um eine stückweise Rückkehr zur Normalität. Seit dem 16. Mai dürfen zumindest die Angehörigen zu Besuch kommen, auch wenn die Einrichtung ansonsten noch geschlossen bleiben muss. Außerdem können die Kinder wieder nach Hause zu den Eltern fahren, wenn dies gewünscht ist. Die Eltern müssen jedoch schriftlich bestätigen, dass es in ihrem Umfeld keine Anzeichen von Corona-Symptomen gibt. Zudem gibt es eine Ausnahme-Genehmigung für die Kinder, dass keine Abstandsregeln mit den Angehörigen notwendig sind. „Wir können die Abstandsregeln für unsere Kinder nicht akzeptieren, da dieses für ein geistig behindertes Kind eine psychische Folter bedeuten würde“, erklärt Gisela Stöver te Kaat aus dem Sozialmarketing der Kinderheilstätte Nordkirchen.

Denn Kindern mit geistigen Behinderungen ist es sehr schwer zu erklären, warum sie eine Maske tragen sollen, oder ihre Bezugspersonen Masken tragen. Außerdem orientieren sie sich sehr stark an der Mimik, die durch eine Maske verborgen bleibt, was die Kinder stark verunsichern kann. Ebenso sorgt körperlicher Abstand und damit das Fehlen von Berührung oder direkter Zuneigung von Eltern oder Pflegern für Stress und Irritation. Auch wenn sich in der Öffentlichkeit langsam wieder eine gewisse Normalität einstellt – das Leben von Angehörigen von Risikogruppen, wie Kindern mit Behinderungen oder schweren Erkrankungen, wird noch lange eingeschränkt bleiben. Immerhin die Multisportanlage dürfen die Kinder der Einrichtung wieder benutzen, wenn auch vorerst unter Verzicht auf das inklusive Konzept.