Polina kann wieder lachen.

Im AWO Kinderhaus in Ahrensburg kann Polina ihre Fluchterlebnisse vergessen.

Als im Februar die Angriffe Russlands auf die Stadt Charkiw losgingen, verkroch sich Polina mit ihren Eltern im Keller und hatte Angst. Die Raketen schlugen ein, manchmal in der Ferne, manchmal ganz in ihrer Nähe. Nach zwei Wochen der Unsicherheit und vielen vergossenen Tränen entschieden ihre Mutter Vica und Tante Liuba die Heimat mit dem Zug zu verlassen.

Anfang März kamen die beiden Frauen mit ihren drei Kindern in Ahrensburg, nördlich von Hamburg, an. Die Koffer gingen auf der Flucht verloren, aber sie fanden eine langfristige Bleibe in einem Privathaus, in dem noch eine weitere ukrainische Familie untergebracht ist. Liubas Sohn Artim geht zur Schule, Polina und ihr Cousin Arthur dürfen in die Eltern-Kind-Gruppe im AWO FamilienHaus ihre schrecklichen Erlebnisse hinter sich lassen. Es wird gesungen, getanzt und gespielt – all die Dinge, die zu einer glücklichen Kindheit gehören sollten. Im Moment werden im Familienhaus 14 Kinder mit ihren Familien betreut – unterstützt durch eine Förderung der TRIBUTE TO BAMBI Stiftung über 19.540 Euro. Begleitet werden die Geflüchteten von muttersprachlichen Pädagog:innen und Sprachmittler:innen. Mit großem Engagement setzen sie sich für die geflüchteten ukrainischen Familien ein und begleiten Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter auf ihrem Weg ins Bildungssystem. Und auch Liuba fühlt sich wohl und leitet seit kurzem ein Modern-Dance Angebot für 8- bis 12-Jährige. Das gibt ihr Kraft und eine Perspektive:

„Ich fühlte mich anfangs so hilflos als wäre ich selbst ein Kind. Das Alte ist Vergangenheit und das Neue kann ich noch nicht so schnell erreichen. Ich konnte nichts lesen und verstehen und einiges ist immer noch sehr fremd aber, dass die Kinder endlich wieder lange lachen, ist für mich so ein Glück. Diese fehlende Fröhlichkeit der Kinder im Keller, in überfüllten Zügen und in der kalten Ungewissheit habe ich so vermisst. Jetzt ist sie wieder da und wir lachen laut und länger.“

Vielen Dank für die Spenden im Rahmen unserer Kampagne #zukunftspenden, durch die wir Projekte wie dieses unterstützen können.